Veredelung ist, vereinfacht gesagt, eine Technik im Gartenbau, bei der an einem Baum ein Spross eines anderen Baumes wächst. Der neue Zweig profitiert von dem alten Baum und seinen Wurzeln und bringt im besten Falle Früchte hervor. Auch Texter und Texterinnen bauen mit ihren Arbeiten auf bestehendem Wissen auf. Bei Onlinetexten sind Links die Verweise zu dem Wissensschatz, auf den der Text sich stützt. Sie sind Wegweiser für Lesende, um weitere Informationen zu finden.
- Wie sieht ein nützlicher Link aus?
- Varianten von externen Verlinkungen
- Der passende Linktext
- Die Bedeutung von Links bei der Suchmaschinenoptimierung
- Urheberrecht und Datenschutz beim Linksetzen
- Fazit
Keine textschreibende Person steht mit ihren Kenntnissen für sich allein da. Fachtexte entstehen erst durch Recherche und den Rückgriff auf andere Quellen. Texte, die nur auf dem Wissen und den Gedanken der Verfasser:innen beruhen, sind entweder Lyrik, Produktbeschreibungen oder Erlebnisberichte. Alle anderen Arten von Texten, die darüber hinausgehen, profitieren in ihrer Qualität von einem Rückgriff auf zusätzliche Quellen. Was offline Quellenangaben, Zitate von Fachleuten oder Interviewten sind, ist in Onlinetexten, die kein Interview abbilden, der Link. Ein Link führt Interessierte zu den Quellen oder zu tiefer in die Materie gehende Artikel.
Das Setzen von Links soll zuallererst den Leser:innen helfen und mehr Information anbieten. Im Internet ist die Vielfalt an Beiträgen unüberschaubar. Verweise darauf, welche Quellen lesenswert und nützlich sind, helfen der Leserschaft, effektiv an Informationen zu gelangen.
An zweiter Stelle helfen Links dem Verfassenden eines Textes, Vertrauen und Glaubwürdigkeit herzustellen. Diese Seriosität basiert darauf, die Expertise anderer zu akzeptieren und wertzuschätzen. Wer in seinem Fachgebiet nur sich selbst zitiert, erweckt den Eindruck, nicht über den Tellerrand hinauszuschauen. Das Teilen von Links zeigt zudem, dass der Verfassende einen Überblick über die aktuellsten Entwicklungen beim Thema hat. Erst zuletzt haben Links in Texten eine Funktion für die Suchmaschinenoptimierung und Sichtbarkeit des Autors, der Autorin oder der Webseite.
Wie sieht ein nützlicher Link aus?
Was macht einen guten Link aus? Wann ist es sinnvoll, einen Link zu setzen und auf andere Seiten zu verweisen?
- Einen Link zu setzen macht Sinn, wenn es Leser:innen nützt.
- Er führt zu weiteren Informationen oder einer Produktseite.
- Er ist klar zu erkennen, ebenso wie der Erkenntnisgewinn, den er verspricht.
Unterscheiden lassen sich interne und externe Links. Die ersten führen auf eigene Unterseiten beispielsweise zu Produkt- und Kategorie-Seiten oder zu Kontaktmöglichkeiten. Die zweiten führen zu fremden Websites. Abhängig vom Ziel des Internetauftritts hilft es Kund:innen, wenn sie auf dem ersten Blick interne und externe Links unterscheiden. Dabei sollte ein Text nicht mit Links überladen sein. Sofern es sich nicht um einen Text mit Linksammlung zu Themen handelt, reicht es, wichtige Quellen zu verlinken.
Die klassische Verlinkung im Text besteht aus einem einzelnen Wort oder einer Wortgruppe. Diese lassen sich anklicken und leiten zu einer anderen Seite weiter. Für diese Form der Verlinkung entscheiden der Ankertext, die Einbindung im Text und das Ziel des Links über dessen Qualität.
Eine weitere Variante der Verlinkung ist in Form von Bildern. Wer auf das Bild klickt, gelangt zur Produktseite oder Informationen über den auf dem Bild dargestellten Gegenstand. Die Visualisierung ist im Onlinebereich, wo Nutzer:innen sich das Scannen von Texten angewöhnt haben, hilfreich und lockert einen Text auf. Bei dieser Form sind zwei Sachen zu bedenken: die Barrierefreiheit und die Suchmaschinenoptimierung. Menschen, die sich einen Text vorlesen lassen, bekommen bei einem Bild keine Rückmeldung. Für solche Fälle ist der Alternativ-Text wichtig. Diesen liest eine Software vor. Die Suchmaschinen bekommen zudem über den Alternativ-Text und den Bildtitel Informationen zu dem Ziel des Links.
Idealerweise steht der Link nicht im leeren Raum. Ob Weiterleitung über ein Wort oder in Form von Bildern: Verdeutlichen Sie den Leser:innen vorab, wohin dieser Link führt und welchen Nutzen er hat.
Ebenso wichtig ist, dass der Link funktioniert. Tote Links, die auf nicht mehr existierende Seiten oder zu einer Fehlermeldung führen, ziehen die Qualität eines Textes herunter. Sie vermitteln den Eindruck, dass der Text uralt und nicht mehr aktuell oder unprofessionell und unseriös ist. Das wichtigste bei der Nutzung von Verlinkungen ist diese zu pflegen, ebenso wie den Artikel. Am einfachsten, um fehlerhafte Links zu vermeiden, ist eine regelmäßige Kontrolle.
Ein Link ist zugleich ein Ausdruck des Respekts: Wer sich auf einen sorgfältig recherchierten Artikel stützt, teilt diesen mit seinen Leser:innen. Fremde Zitate oder Statistiken, die nicht selbst erstellt wurden, verlangen zudem eine Quellenangabe.
Varianten von externen Verlinkungen
Ein externer Link lässt sich mit verschiedenen Attributen ausstatten, die den Suchmaschinen den Zweck mitteilen. Die klassische Variante, um externe Links zu markieren, ist das Nofollow-Attribut. Es verdeutlicht, dass die verlinkte Seite nicht mit Ihrer verknüpft ist.
Für den Lesefluss gibt es eine weitere sinnvolle Eigenschaft für Verlinkungen: Die Funktion, dass sie sich in einem neuen Tab öffnen. So haben Leser:innen den aktuellen Text immer noch vorliegen und verlassen nicht die Unterseite. Das funktioniert über die Eingabe des Zielattributs „Target blank“.
Eine präzise Aufschlüsselung, welche Attribute Sie wie nutzen, gibt beispielsweise die größte Suchmaschine →Google in seinem Support. Links lassen sich mit Attributen so kennzeichnen, dass sie für Suchmaschinen beispielsweise als Werbung oder Weiterleitung zu Forenbeiträgen erkennbar sind. Das ist bei Affiliate-Links sinnvoll. Unterstützen und befürworten Sie hingegen die verlinkten Inhalte und sind sich deren Qualität sicher, reicht ein klassischer Link.
Der passende Linktext
Der Ankertext ist der Bereich des Links, den die Leser:innen sehen. Der Ankertext ist am besten möglichst kurz und aussagekräftig. Es sei denn, es handelt sich um ein weiterführendes Verzeichnis oder eine Auflistung sehenswerter Seiten. Leser:innen erkennen idealerweise auf dem ersten Blick, wohin der Link führt. Das schließt ominöse Formulierungen wie „mehr Details“ oder „hier“ aus. Je länger der Linktext ist, desto eher stört er den Lesefluss. Komplette Sätze als Ankertext eignen sich nur bedingt.
Entscheidend ist, dass sobald Lesende den Linktext anklicken, sich deren Erwartungen erfüllen. Diese können aus Produktdetails, weiterführenden Studien, Kontaktmöglichkeiten oder anderen Informationen bestehen. Idealerweise vermittelt der Ankertext von vornherein, wohin der Link führt und welche Daten zu erwarten sind. Verlinkungen, die ins Nichts führen oder zu einer Produktseite, obwohl der Ankertext mehr Informationen über Alternativen suggerierte, dämpfen die Vertrauenswürdigkeit. Für Blogbeiträge oder Artikel ist der jeweilige Titel ein geeigneter Ankertext.
Die Bedeutung von Links bei der Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ist für alle wichtig, die in irgendeiner Form Online-Inhalte erstellen. Suchmaschinen leiten Besucher:innen auf die Seite und bestimmen, ob Inhalte für Suchende relevant sind. SEO umfasst alles auf einer Website: ihr Aufbau, ihre Struktur und eben auch die Inhalte. Suchmaschinenoptimierte Texte arbeiten mit Keywords, die den Suchmaschinen erleichtern, sie einzuordnen. Weitere Faktoren sind die Strukturen des Textes. Bei Verlinkungen lässt sich deren Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung unterscheiden zwischen Backlinks, internen und externen Links. Backlinks sind Links, die von anderen Seiten auf Ihre führen. Diese sind in Bezug auf die SEO relevant, aber in diesem Text kein Thema.
Interne Links sind diejenigen, die Inhalte auf der gleichen Seite verlinken, während externe auf andere Websites führen. Für die Suchmaschinenoptimierung relevant ist der Tag „nofollow“, der anzeigt, dass die Suchmaschine dem Link nicht folgen soll. Hier kommt der sogenannte Linkjuice ins Spiel. Der Begriff bezieht sich auf eigene, interne Links wie auf externe Links und lässt sich mit Linkkraft übersetzen. Viele Links verteilen die Kraft und das Ranking der Seite auf Suchmaschinen. Ein „nofollow“ leitet den Linkjuice nicht auf andere Seiten um. Gleichermaßen verteilen viele interne Verlinkungen den Linkjuice der eigenen Website. Dementsprechend ist es besser, aussagekräftige Seiten untereinander zu verlinken. Bei einem Blog bedeutet das beispielsweise Artikel miteinander zu verlinken, aber nicht das Impressum oder themenferne Blogposts.
Links im Text haben grundsätzlich nur eine geringe Bedeutung für die Suchmaschinen. Sie helfen ihnen, den Text einzuordnen. Die Programme der Suchmaschinen, die die Inhalte einer Seite einordnen, bewerten diese auch anhand der Links. Auf welche andere Seiten Sie jeweils verlinken, verdeutlicht Ihren thematischen Schwerpunkt. Das beeinflusst Ihre Auffindbarkeit. Verlinkungen im Text sorgen aber nicht dafür, dass Suchmaschinen diesen höher bewerten, als Texte ohne. Zu viele Links können dazu führen, dass Suchmaschinen den Text und die Seite abwerten.
Für die Suchmaschinen entscheidend, sind die sogenannten Keywords und der Ankertext. Google beispielsweise gibt in einem Leitfaden für SEO Hinweise, wie effiziente Links und Ankertexte aussehen. Dort erfahren Sie, welche die Bots als positiv oder zumindest nicht negativ bewerten. Dazu gehören Merkmale wie ein kurzer und prägnanter Ankertext und gezielte Links. Das bedeutet, dass nicht unterschiedliche Ankertexte zu einer gleichen Unterseite leiten. Keywords im Ankertext bewerten Suchmaschinenbots positiver, da verständlicher ist, wohin die Links führen. Hierbei ist darauf zu achten, Keyword-Spamming, also der übermäßige Einsatz des Schlüsselbegriffs des Textes, zu vermeiden.
Urheberrecht und Datenschutz beim Linksetzen
Bei den Datenschutzgesetzen ist es einfach, den Überblick zu verlieren. Fest steht, dass das Einbetten von Videos oder Materialien meist mit einem Code der Herkunftsseite einhergeht. Dieser erleichtert zwar das Laden der Inhalte, wertet aber zugleich den Zugriff aus. Auf diese Programme muss jede Website ihre Nutzer:innen explizit hinweisen. Wer einen Link setzt, muss seinen Besucher:innen vermitteln, dass das Klicken des Links diese Folgen hat. In die Datenschutzerklärung gehört als zusätzliche Information der Hinweis, wie Nutzer:innen gegen das Sammeln der eigenen Zugriffe vorgehen können. Zur Diskussion stehen vor allem prominente Seiten wie Facebook und YouTube. Cookies für die Statistik und das Marketing setzen jedoch auch viele andere Unternehmen auf ihrer Internetpräsenz. Wer häufig Links nutzt, sollte dementsprechend seine Datenschutzerklärung anpassen und prüfen, ob die Hinweise zu Cookies und Codes vorhanden sind.
Beim Setzen von Links kommt neben dem Datenschutz ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu: das Urheberrecht. Externe Links führen auf Seiten, die fremde Inhalte zeigen. Grundsätzlich ist es erlaubt, auf fremde Inhalte zu verlinken. Das gilt, solange diese Inhalte frei verfügbar sind. Links, die beispielsweise Paywalls umgehen, sind nicht erlaubt. Wichtig ist, dass beim Link von vornherein erkennbar ist, dass er auf eine fremde Seite führt. Ein Link zu Wikipedia ist leicht nachvollziehbar, Verlinkungen zu Magazinen oder Foren hingegen sind idealerweise anzukündigen oder thematisch einzuordnen. Bezüglich der Links ist es wichtig, regelmäßig nicht nur deren Aktualität zu prüfen, sondern deren Inhalt. Für illegale Inhalte kann ein Linksetzender haftbar gemacht werden. Ein Disclaimer im Impressum zeugt davon, dass Betreiber sich bewusst sind, dass sich Websites und ihre Quellen ändern. Dennoch schützen ein Disclaimer und das Distanzieren von fremdem Content nicht vollständig. Am besten ist es, Links regelmäßig zu prüfen, um sie bei kritischen Inhalten zu entfernen.
Beim Nutzen fremder Inhalte erkenne ich selbst ja mitunter nicht sofort, ob diese ein Verstoß gegen das Urheberrecht sind. Websitebetreiber, die externe Links auf Seiten setzen, deren Inhalt gegen das Urheberrecht verstößt, sind mit haftbar für das Teilen dieser. Lediglich bei der privaten Nutzung etwa auf der privaten Facebook-Seite oder in der WhatsApp-Gruppe ist das Teilen nicht haftbar. Das bedeutet für jeden, der in irgendeiner Form mit Gewinnerzielungsabsicht, Texte im Internet veröffentlicht, die Links enthalten: Prüfen Sie, ob der Inhalt nicht gegen das Urheberrecht verstößt. Letztendlich ist daher jeder zu setzende Link auf seine Qualität und Notwendigkeit zu checken.
Ein weiterer Punkt beim Urheberrecht ist das korrekte Nachweisen der Quellen. Das ist wie beim klassischen Zitieren. Nutze ich die Inhalte von jemand anderen, um Informationen zu belegen, zu untermauern oder darzustellen, verweise ich auf die Quellen. Mit Links ist das leicht. Aber auch hier gilt wie bei einer schriftlichen Arbeit: Ich kopiere nicht ganze Absätze, sondern nur die Aussage, die nötig ist und bette sie in meinem eigenen Text ein. Das Kopieren wäre eine Übernahme von Inhalten, die einem anderen Urheber oder einer anderen Urheberin gehören. Wer drauflos zitiert und denkt, mit einem Link zur Quelle sei alles in Ordnung, liegt falsch. Bei Zitaten gibt es Vorgaben. Wichtig ist, das Zitat nicht zu verändern. Ein weiterer Punkt ist, dass es nicht mehr als drei Sätze umfasst. Zudem sind Zitate nur urheberrechtlich zulässig, wenn ich selbst keine bessere, passendere Wortwahl für den gleichen Inhalt finde.
Eine andere Lage gilt bei Fotos oder Grafiken. Diese unterliegen immer dem Urheberrecht, es sei denn der Urheber oder die Urheberin hat explizit vermerkt, dass sie frei nutzbar sind. Wer fremde Grafiken oder Fotos nutzen will, fragt entweder bei der Person, die sie produziert hat, direkt nach oder nutzt Bildagenturen. Eine Alternative wäre das Einbetten von Inhalten. So lassen sich Artikel mit Fotos, Social-Media-Beiträge oder Videos in einem Text verlinken, ohne gegen das Urheberrecht zu verstoßen. In dem Fall sind wieder die Datenschutzregeln und Hinweise zu beachten. Übrigens gibt es neben dem Urheberrecht einen weiteren triftigen Grund dafür, keine fremde Inhalte eins zu eins zu übernehmen: Suchmaschinen strafen Inhalte ab, die kopiert sind.
Fazit
Für das richtige Setzen von Links lassen sich folgende Regeln zusammenfassen:
- Links sinnvoll nach Mehrwert auswählen
- Links mit eindeutigen Ankertexten versehen und optisch hervorheben
- Leser:innen in der Datenschutzerklärung zum Thema Links oder Einbettungen informieren
- Urheberrechte und Zitierregeln beachten
Mein hier dargestelltes Wissen zu dem Thema beruht auf Erfahrungen in SEO- und Textagenturen. Algorithmen von Suchmaschinen und Gesetze zum Datenschutz sind nicht immerwährend und unabänderlich. Daher nutze ich verschiedene Blogs und Portale, um weiterhin auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen zu bleiben. Wer sich zu dem Thema informieren möchte, dem empfehle ich Seiten wie →ryte.com oder →upload-magazin.de.
Ich freue mich über Hinweise und Kommentare zu diesem Thema.