Homeoffice klingt verlockend. Die Arbeitszeit lässt sich frei einteilen, der nervenaufreibende Weg in die Firma entfällt und es herrscht Ruhe für die wichtigen Aufgaben. Allerdings erfordert ein effektives selbstständiges Arbeiten Selbstdisziplin.
Ohne die Fähigkeit, sich zu motivieren und zu strukturieren, entwickelt sich der Arbeitstag zu Hause als Aneinanderreihung von Ablenkungen. Hausarbeit oder Social Media neigen dazu, im Homeoffice in die Arbeitszeit hineinzurutschen.
Nicht jede Person gefällt das Arbeiten von zu Hause. Manche Menschen fühlen sich im Kollegenkreis mit klarer Aufgabenzuweisung wohler und produktiver. Aber für all jene, die die Vorteile des Homeoffice zu schätzen wissen, folgen fünf Anregungen für mehr Selbstdisziplin.
Kleider machen Leute
So banal es klingt, aber wer zu Hause arbeitet, braucht ebenfalls ein angemessenes Arbeitsumfeld. Das fängt bei der richtigen Kleidung an und endet bei einem Arbeitsplatz, der signalisiert, dass er nur zum Arbeiten gedacht ist.
Natürlich ist der Reiz des Homeoffice, dass die Arbeit in Jogginghose und Schlafanzug zu bewältigen ist. Aber die Auswirkung der Kleidung auf die innere Einstellung ist überraschend.
Wer nach der Arbeit nach Hause kommt und seine Kleidung wechselt, startet gewissermaßen in den Feierabendmodus. Dementsprechend gilt für das Homeoffice: Angemessene Kleidung sorgt für die richtige Haltung. Wer sich optisch für die Arbeit fertig macht, dem fällt es leichter, in den Arbeitsmodus zu wechseln.
Für mehr Motivation sorgt ein Arbeitsplatz, der zum Arbeiten einlädt: Dazu gehören ein Schreibtisch, ein anständiger Arbeitsstuhl und die passende Ausrüstung. Ein eigenes Zimmer für die Arbeit erleichtert zusätzlich die klare Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit.
Ein Hoch auf die To-do-Liste
Selbstmanagement und Selbstdisziplin gehören zusammen. Klare Strukturen und Zielvorgaben helfen, Ablenkungen zu vermeiden.
Altbewährtes Hilfsmittel ist die To-do-Liste: Sie gibt einen Überblick über die zu erledigenden Aufgaben für einen Monat, eine Woche oder einen Tag.
Wer sich mit unwichtigen Aufgaben aufhält oder vom neuesten Social-Media-Post ablenken lässt, profitiert von einem präziseren Zeitplan.
Mit klar definierten Zeitfenstern und Terminen bleibt eine weniger wichtige Aufgabe liegen, bis Zeit dafür ist.
Die unangenehmsten oder anspruchsvollsten Aufgaben landen am besten oben auf der Liste, damit anschließend der Kopf frei ist.
Bei langfristigen oder zeitintensiven Arbeiten hilft es der Motivation, diese in kleinere Etappen aufzuteilen.
Wer sich regelmäßig einen Überblick darüber verschafft, wie viel Zeit welche Aufgabe benötigt, handhabt Deadlines effektiver. Bei Zeitplänen ist es wichtig, Puffer einzuplanen, um sich nicht zu überfordern.
Am besten endet ein Arbeitstag mit der Vorbereitung des nächsten durch das Anlegen einer Liste oder eines Plans. So bekommt ihr einen Überblick über die erreichten kleinen Erfolge und habt die Gedanken frei für den Feierabend.
Die Wäsche kommt später
Selbstdisziplin bedeutet im Homeoffice, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das erfordert eine strikte Trennung von beruflichen und privaten Aufgaben.
Ignoriert die Hausarbeit oder Anrufe von Freunden bis zum Feierabend. Dazu gehört auch Social Media. Wer nicht in diesem Bereich arbeitet, braucht während der Arbeit kein X, Instagram oder TikTok.
Richtet euch beispielsweise auf dem PC ein Arbeitsprofil ein, das nur Programme hat, die für eure Aufgaben relevant sind. Verbannt den Blick auf das Smartphone in die Pause.
Ebenso wichtig sind Pausen und ein klarer Übergang zum Feierabend.
Wer sein Mittagsessen am Arbeitstisch verschlingt und schnell ein paar Mails beantwortet, schadet sich und seinem Körper. Pausen steigern die Konzentration und Leistungsfähigkeit, und zwar am besten abseits des Arbeitsplatzes.
Wer effektiv arbeiten will, braucht neben Pausen auch Feierabend und Urlaub. Überstunden und ständige Erreichbarkeit zeugen zwar auf dem ersten Blick von Leistungswillen, machen langfristig aber die Motivation und Aufmerksamkeit kaputt. Denkt daran, euch Zeit für euch und die Familie zu nehmen.
Die innere Uhr berücksichtigen
Wann arbeitet ihr am liebsten? Es gibt Menschen, die sind vormittags am leistungsstärksten. Andere schlafen aus und starten erst später durch.
Prüft, zu welcher Tageszeit euch eure Aufgaben besonders leicht fallen und passt den Arbeitsplan dementsprechend an. Denn die Arbeit zu Hause macht es möglich, dann zu arbeiten, wann es passt. Wer seinen persönlichen Rhythmus kennt und ihn beim Arbeitsplan berücksichtigt, ist effektiver.
Eine erfolgreich abgeschlossene Aufgabe motiviert und stärkt die Disziplin. Das hilft, an schlechten Tagen die Zähne zusammenzubeißen und sich durchzukämpfen.
Nicht die Kollegen aus den Augen verlieren
Ihr arbeitet konzentriert, achtet auf genügend Pausen und habt den totalen Überblick über Termine und Deadlines. Klingt effektiv. Aber eines gilt es zu beachten: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wer nur zu Hause arbeitet, braucht Kontakt zu anderen Personen.
Der Austausch mit anderen Menschen fördert Kreativität und Kommunikationsfähigkeit. Außerdem tut er gut. Freelancer und Selbstständige, die dauerhaft zu Hause arbeiten, profitieren davon, sich ein Netzwerk an Gleichgesinnten aufzubauen.
Verbringt ab und an die Mittagspause mit anderen Personen oder tauscht euch mit Kollegen über Probleme aus. Das sorgt für frischen Wind im eigenen Denken und entspannt.
Selbstdisziplin ist erlernbar und eine Frage der inneren Motivation. Wenn ihr die vorgestellten Tipps berücksichtigt, fällt euch das Arbeiten von zu Hause leichter.
Habt ihr Ratschläge, um sich zu motivieren und die Selbstdisziplin für das eigenverantwortliche Arbeiten zu stärken? Ich freue mich über jeden Kommentar und Hinweis.